Regierungsprogramm und Schule

Liebe Eltern!

Auf den Seiten 16 und 17 des neuen Regierungsprogrammes findet sich die Themen Schulautonomie und Digitalisierung der Schule (Schule 4.0).

Österreichs Schulen wurden im Lauf der letzten beiden Jahrzehnte Ressourcen und damit Gestaltungsspielraum entzogen. Zwischen 1997 und 2013 wurde der Anteil am Brutto-Inlandsprodukt, der dem Schulwesen gewidmet wird, von 4,3 % auf 3,2 % reduziert. Das entspricht 4,5 Milliarden pro Jahr, die Österreichs Schulwesen jetzt weniger zur Verfügung stehen und an den Schulen schmerzlich fehlen. Einen Teil kompensiert beispielsweise der Elternverein durch seine Aktivitäten.

Viele Experten sehen nun hinter dem Programm Schulautonomie nur eine weitere Kürzung der Mittel. Der  regionale Freiraum der die  Verantwortung zum Managen des entstehenden Ressourcenmangels verschiebt, sei das wirklich Neue. Lesen Sie bitte dazu auch den Beitrag „Einfach zum Nachdenken“ mit der Veröffentlichung eines Schreibens des Sbg. Landesverbandes der Elternvertreter. So können Sie sich Ihr eigenes Bild machen.

 

Das Thema Schule 4.0 ist ein weit weniger emotional besetztes, für die Zukunft enorm wichtiges aber in der Umsetzung hochkomplexes Projekt.

Hier der ungekürzte Text zu beiden Themen aus dem Regierungspapier:

 

Umsetzung Schulautonomie

Schulen werden zukünftig wesentlich stärker in die Autonomie und Eigenverantwortung entlassen. Sie können sich somit stärker regional ausrichten und bekommen maximalen Gestaltungsspielraum, um Österreichs Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern und zu fordern. Hierfür werden auch die Bildungsbehörden modernisiert, welche in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Ministerium die punktgenaue und transparente Zuteilung der Mittelressourcen anhand objektiver und klarer Kriterien sichern.

Umsetzung: Ministerrat im April 2017 / Start: 1. Jänner 2018

 

Schule 4.0

Im Sinne eines innovativen und zukunftstauglichen Schulsystems bekennt sich die Bundesregierung zu einer gemeinsamen Digitalisierungsstrategie. Der Stufenplan der Regierung umfasst folgende Elemente:

  • • Alle Schulen verfügen bis 2020/21 über eine, einem Breitbandanschluss entsprechende, technologische Anbindung sowie über ein leistungsstarkes WLAN. Um die Digitalisierung im Bildungsbereich altersadäquat voranzutreiben, werden ab 2017 schrittweise entlang des Breitband/WLAN-Ausbaus alle Schülerinnen und Schüler in der fünften Schulstufe und in der neunten Schulstufe sowie auch die LehrerInnen mit adäquaten digitalen Endgeräten (Tablets, Laptops etc.) ausgestattet. Das konkrete Finanzierungsmodell (z. B. PPP-Modelle, BBG, Kooperationen mit der Industrie etc.) wird bis Sommer 2017 erarbeitet. Zudem wird das Mobile Learning Projekt mit Fokus

auf die Volksschulen ausgebaut.

  • • Digitale Grundbildung – inklusive Medienbildung – wird in den Lehrplänen ab der Volksschule wie auch in der Sekundarstufe I verankert. Pilot-Schulen starten mit dem Schuljahr 2017/18, im Vollausbau wird Digitale Grundbildung ab 2018/19 vermittelt.
  • • Die digitalen Kompetenzen von PädagogInnen werden über zusätzliche Lehrangebote an den Pädagogischen Hochschulen gestärkt. Zusätzlich wird noch 2017 ein Future Learning Lab für die digitale PädagogInnen-Bildung eingerichtet.
  • • Die gratis Bereitstellung von digitalen Lern- und Lehrmaterialien, wie z. B. eBook+, erfolgt über ein zentrales Portal. Die Entwicklung neuartiger Materialien wird zudem von der Innovationsstiftung für Bildung unterstützt.

 

Umsetzung: Tablets/Laptops: Ministerrat im September 2017 / Start: 2018